Edgar Lissel Künstler, Wien
Vor dem Hintergrund - im Spannungsfeld von Objekt und Raum
Fotografische Grundkenntnisse in Theorie und Praxis
Einführende Überlegungen:
Die übergeordnete Fragestellung in diesem
Workshop beschäftigt sich mit dem Verhältnis eines Objekts zu seinem umgebenen Raum. Wie kann man inhaltliche und visuelle
Beziehungen und Brüche zwischen Objekt und Raum herstellen und bewusst in Szene setzen? Welche Synergien können Objekt und
Raum eingehen und welchen Reiz können Harmonie oder Disharmonie ausmachen? Dieses Objekt-Raum Konstrukt soll mit Hilfe der
Fotografie untersucht werden: Welche Parameter der Fotografie muss ich wie einsetzen, um das Objekt in der gewünschten Art
und Weise, in der entsprechenden Umgebung - vor dem jeweiligen Hintergrund - zu inszenieren? Wie gelingt es mit Hilfe der
Fotografie, über die einfache Abbildung hinaus, die Eigenheit des Objektes herauszuarbeiten und zu betonen?
Fotografische
Grundlagen:
Dieser Workshop will über die inhaltliche Fragestellung mit den elementarsten fotografischen Grundlagen
vertraut machen. Kurze theoretische Einführungen zu den wesentlichen fotografischen Parametern leiten die anschließende gemeinsame
praktische Arbeit ein:
- Überblick über die unterschiedlichen Bildformate und Kamerasysteme, analog und digital
-
optische Grundkenntnisse
- das Verhältnis von Zeit und Blende
- korrekte Belichtungsmessung
Eine kurze
Abhandlung über die Farbtheorie sowie die unterschiedlichen Eigenschaften von Licht wird die spätere Arbeit im Studio vorbereiten.
Dieser Workshop wird die Basis für das grundlegende Verständnis von Fotografie und die weitere Arbeit mit diesem Medium bieten.
Die anschließende praktische Arbeit im Studio umfasst verschiedene Aufgabenstellungen:
- Übungen mit „künstlichem“ Licht
und unterschiedlicher Lichtführung
- Darstellung verschiedener Oberflächen und Materialien
- Trennung oder Verschmelzung
von Objekt und Umfeld
- experimentelle Übungen wie bspw. Doppelbelichtungen usw.
Bei diesen praktischen Übungen
ist es mir wichtig, die Fragestellungen aus anderen Projekten und konkrete Anliegen der Studierenden in den Workshop einfließen
zu lassen.
Organisation:
Die Studierenden werden gebeten, ein oder zwei Objekte (gebaut,
gestaltet, gefunden, geliebt) und erste Vorstellungen für die Abbildung des Objektes in den Workshop mitzubringen. Alle Materialen
sind möglich, eine Verschiedenheit in Material und Oberfläche sind besonders erwünscht. Als Hintergrund oder Umfeld für die
Objektinszenierung sind neutrale Hintergründe, modellhaft gebaute Situationen, unterschiedliche Materialien wie Glas, Metall
bis hin zu Bildern, die auf eine Hintergrundfolie projiziert werden, vorstellbar. Um die praktische Arbeit zu erleichtern,
sollten die Objekte leicht zu transportieren sein und eine praktikable Größe haben. Die praktischen Übungen werden aufgrund
der technischen Gegebenheiten in 2 Gruppen von je 3 - 4 Studierenden umgesetzt werden.
Zielsetzung:
Ziel dieses Workshops ist es, inhaltliche Überlegungen und theoretische Grundlagen direkt in den anschließenden praktischen
Übungen umzusetzen. Unter Mitarbeit der zentralen digitalen Werkstatt für Fotografie sollen am Ende des Workshops Ausdrucke
der Arbeiten angefertigt werden.